Nachhaltigkeit bei Küchenutensilien: vom Kaffee bis zur Küchenschublade

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Umweltfreundlichkeit beginnt schon im Kleinen. Hierzu zählt auch die Nachhaltigkeit bei Küchenutensilien: wer biologisch abbaubare Kaffeekapseln oder organische Wandfarben für seine Küchen benutzt, hat bereits einen Schritt in die richtige Richtung getan. Und die ökologischen Flickenteppiche aus recycelten Plastikflaschen sehen richtig hip aus – versprochen! Lesen Sie hier 4 Tipps für Nachhaltigkeit bei Küchenutensilien.

Mit großen Schritten nähert sich das Thema Nachhaltigkeit derzeit all denjenigen, die die Folgen des Klimawandel und die unbequemen Konsequenzen bislang ignoriert oder nur halbherzig beachtet haben. Dazu zählen in der Küchenbranche Möbel- und Gerätehersteller, aber auch Produzenten von Beschlägen, Schranklösungen, Wandfarben, Textilien und Accessoires.

Die Möglichkeit, etwas zu ändern, hat zwar jeder Käufer selbst in der Hand – tatsächlich macht es das neu entfachte Umweltbewusstsein, das auch immer mehr namhafte Herstellerfirmen für sich entdecken, dem Kunden aber leichter, auf Nachhaltigkeit im Küchenraum zu achten und diese Schritt für Schritt umzusetzen.

Nachhaltigkeit in der Küche ist, wie auf allen anderen Gebieten des täglichen Lebens gerade, ein großes Thema (gut so!). Tatsächlich kann man auch schon im Kleinen anfangen: z.B. mit Nachhaltigkeit bei Küchenutensilien. (Foto: good soul shop)
Nachhaltigkeit in der Küche ist, wie auf allen anderen Gebieten des täglichen Lebens gerade, ein großes Thema (gut so!). Tatsächlich kann man auch schon im Kleinen anfangen: z.B. mit Nachhaltigkeit bei Küchenutensilien. (Foto: good soul shop)

Nachhaltigkeit fängt im Kleinen an: Geräte austauschen, auf Küchenutensilien achten

Keine Sorge! – Es muss nicht gleich eine neue Küche sein. Viel umweltfreundlicher ist natürlich die langlebige Nutzung ihrer bereits angefertigten Küchenmöbel. Bei Küchengeräten wiederum hilft ein Fachgespräch mit einem Küchenberater, der Ihnen sagen kann, ob ein moderneres Einbauprodukt nachhaltiger agieren und Umweltauflagen einhalten kann.

In diesem Artikel möchten wir auf kleine Details in der Küche eingehen, bei denen der Produzent sich Gedanken um eine ökologische Verarbeitung gemacht hat. Dazu zählen aus Plastikflaschen recycelte Flickenteppiche ebenso wie die morgendliche Tasse Kaffee oder Küchenschubladen aus Bast. Lesen Sie mehr zur Nachhaltigkeit von Küchenutensilien.

Mit dem neu entwickelten Umweltbewusstsein größerer Bevölkerungsschichten gehören solche Szenarien hoffentlich der Vergangenheit an. Wir haben nämlich eine gute Idee, was man stattdessen mit Plastikflaschen anstellen könnte - schauen Sie mal unter Punkt 4 beim Designunternehmen "ferm living" nach. (Foto: rawpixel)
Mit dem neu entwickelten Umweltbewusstsein größerer Bevölkerungsschichten gehören solche Szenarien hoffentlich der Vergangenheit an. Wir haben nämlich eine gute Idee, was man stattdessen mit Plastikflaschen anstellen könnte – schauen Sie mal unter Punkt 4 beim Designunternehmen „ferm living“ nach. (Foto: rawpixel)

Nachhaltigkeit von Küchenutensilien, 1: ökologische Kaffeekapseln

Ein kleiner Schritt für den morgendlichen Kaffee, aber ein großer Schritt für die Umwelt ist die Verwendung biologisch abbaubarer Kaffeekapseln, wie sie unter anderem die Unternehmen „my-cups.de“ oder „feel good coffee“ vertreiben. Diese Kapseln enthalten nicht nur fair hergestellten Kaffee, sondern sind zu 100% kompostierbar, arbeiten mit einem Papierdeckel anstelle von Aluminium und wurden CO2-neutral hergestellt. Sie lassen sich in herkömmlichen Nespresso-Kaffeemaschinen einsetzen und sind um ein Vielfaches umweltfreundlicher als die industriell genutzte Variante. Selbstverständlich ist das Vermeiden von Kapselmaschinen allerdings der größte Beitrag, den man zur Umwelt beitragen kann.

Wer dem ökologischen Gedanken noch eins draufsetzen möchte, schlürft seinen Kaffee aus nachhaltigen Kaffeetassen, die beispielsweise – wie beim Berliner Start-Up Kaffeeform – aus gepresstem und ausgehärtetem Kaffeesatz-Granulat hergestellt wird, welches wiederum von lokalen Coffeeshops bezogen werden kann. Die to Go-Becher und Kaffeetassen sind spülmaschinenfest sowie bruchsicher und eine echte Alternative zu Bambusbechern, denen erst kürzlich Bedenken in ihrer Verarbeitung durch Klebstoffe nachgesagt wurden.

Eine tolle Idee, die nicht nur nachhaltig ist, sondern auch noch super aussieht: Kaffeetassen aus gepresstem Kaffeepulver. Eine ebenso gute Idee wie nachhaltige Kaffeekapseln. (Foto: Start-Up Kaffeeform)
Eine tolle Idee, die nicht nur nachhaltig ist, sondern auch noch super aussieht: Kaffeetassen aus gepresstem Kaffeepulver. Eine ebenso gute Idee wie nachhaltige Kaffeekapseln. (Foto: Start-Up Kaffeeform)

Etwas anderes als Kaffee gefällig? Hier erfahren Sie mehr zu nachhaltig produzierten Trinkbechern aus Milchproteinen. 

Nachhaltigkeit von Küchenutensilien, 2: Ökologische Küchenschubladen

Weiter geht’s mit der unscheinbaren Besteckschublade: legt man im Rest der Küche Wert auf Äußerlichkeiten, versteckt sich diese den Großteil des Tages hinter einer Front und kann daher gut und gerne mit optisch wenig repräsentativem, dafür zu 100% biologisch abbaubaren Bastfasern hergestellt werden.

Der Beschläge- und Schrankspezialist Kesseböhmer macht’s vor: beim Schubladensystem „OrganiQline“ formt das Unternehmen mithilfe der regional gezogenen Bastfasern und einem auf Wasserbasis hergestellten, formaldehyd- und phenolfreien Bindemittel seine übersichtlich gegliederten Besteckkästen, die exakt in die vorgegebenen Maße der Küche passen. Das nachhaltige Produkt ist ganz neu auf dem Markt und wird zur großen Küchenmöbelmesse an der A30 in Ostwestfalen im Herbst vorgestellt, nachdem es seinen ersten Auftritt mit Kesseböhmer auf der Möbelindustrie-Messe Interzum feiern durfe.

Küchenschubladen aus Bastfasern? Ja, denn Nachhaltigkeit bei Küchenutensilien heißt vor allem Praktikabilität - da muss die Optik nicht immer im Vordergrund stehen. Ein erster Schritt ist mit Kesseböhmers Ansatz gemacht. (Foto: Kesseböhmer Interzum)
Küchenschubladen aus Bastfasern? Ja, denn Nachhaltigkeit bei Küchenutensilien heißt vor allem Praktikabilität – da muss die Optik nicht immer im Vordergrund stehen. Ein erster Schritt ist mit Kesseböhmers Ansatz gemacht. (Foto: Kesseböhmer Interzum)

Nachhaltigkeit von Küchenutensilien, 3: Ökologische Wandfarben

Wer zuletzt lacht, lacht am besten? So, wie der Bio-Supermarkt um die Ecke vor Jahrzehnten noch belächelt wurde und nun mit immer weiter steigenden Umsatzzahlen triumphiert, so erfolgreich erweist sich die zähe Haltung tapferer Bio-Pioniere auf allen anderen Gebieten, deren Stunde nun geschlagen hat.

Ein Beispiel hierfür ist das Unternehmen biofarben®, das als Berliner Handwerksbetrieb bereits seit 1984 ökologische Farben und Materialien anbietet und mittlerweile in einem Online-Shop auch in Deutschland vertreibt. biofarben® hat sogar – angelehnt an Goethes Farbenlehre – eine eigene Farbreihe namens „Wandklang“ herausgebracht und bietet dort von Spinell-Grün über Pompejanisch-Rot bis hin zu Sonnen-Gelb eine gute Auswahl satter Farbtöne an.

Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Wandfarben am Markt liegt in der blei- und schwermetallfreien Herstellung der Farben, die ohne Konservierungsstoffe auskommen und daher auch keine Schadstoffe – und seien sie noch so geringfügig – ausstoßen können. Das kann in der Küche, wo mit Lebensmittel hantiert wird und die Familie sich oft auffällt, durchaus von Bedeutung sein. Stiftung Warentest hat einige Bio-Wandfarben auch bereits unter die Lupe genommen – die Erkenntnis: Deckkraft und Langlebigkeit sowie Farbintensität sind bei einem Großteil der Bio-Wandfarben bereits mit herkömmlicher Farbe vergleichbar und schneiden sehr gut ab. Lediglich beim Preis muss man noch etwas tiefer in die Tasche greifen.

Biologisch produzierte Wandfarben für die Küche? Stehen bislang vielleicht im Ruf, weniger Deckkraft oder Langlebigkeit zu besitzen. Tatsächlich ist dies nicht der Fall: laut Stiftung Warentest sind Bio-Wandfarben besser als ihr Ruf. (Foto: biofarben®)
Biologisch produzierte Wandfarben für die Küche? Stehen bislang vielleicht im Ruf, weniger Deckkraft oder Langlebigkeit zu besitzen. Tatsächlich ist dies nicht der Fall: laut Stiftung Warentest sind Bio-Wandfarben besser als ihr Ruf. (Foto: biofarben®)

Nachhaltigkeit von Küchenutensilien, 4: Ökologischer Boden

Die Skandinavier lieben minimalistisch gemusterte Flickenteppiche, sogenannte „trasmattor“, für ihren Küchenboden. Darüber schrieb schon Astrid Lindgren, als sie in ihrem weltberühmten Kinderbuch „Die Kinder aus Bullerbü“ das Weihnachtsfest beschrieb: „Und dann kam endlich der Heilige Abend! (…) Neue Flickenteppiche lagen da und die Küche war mit rotem, grünem und weißem Krepp-Papier geschmückt.“ Es hat etwas Gemütliches, sich vorzustellen, wie man mit nackten Füßen und einer großen Tasse heißem Kakao am Morgen über einen sanft angerauten Flickenteppich schreitet, und darunter die wärmenden Holzbohlen der Schwedenhütte spürt.

Doch zurück zur Nachhaltigkeit: die ebenfalls skandinavische Designmanufaktur Ferm Living hat nun im Zuge der Umweltdebatte eine Kollektion namens „Way Series“ entworfen, die das Plastik dieser Welt endlich nachhaltig verarbeiten soll und somit aus Kunststoffflaschen Flickenteppiche, Vorleger und Kissen produziert. Rund 292 Plastikflaschen braucht es, um einen Flickenteppich herzustellen, der zwar bislang nur als Outdoor-Produkt beworben wird, aber vielleicht mit besseren Methoden bald schon als guter Teppich für Feste ausgerollt werden kann.

Flickenteppiche wie dieser hübsch gemusterte Bodenbelag sind im Scandi-Look schwer angesagt. Hätten Sie geahnt, dass er aus 292 Plastikflaschen produziert wurde? (Foto: fermliving)
Flickenteppiche wie dieser hübsch gemusterte Bodenbelag sind im Scandi-Look schwer angesagt. Hätten Sie geahnt, dass er aus 292 Plastikflaschen produziert wurde? (Foto: fermliving)

>>> Erkundigen Sie sich in Ihrem lokalen Küchenstudio nach Möglichkeiten, wie Sie Nachhaltigkeit bei Küchenutensilien in Ihren Alltag integrieren können oder welche Optionen es für eine nachhaltige Küchen-Neuplanung gibt. Ansprechpartner für dieses Gespräch finden Sie hier.

Dilara Suzuka
Dilara Suzuka
Die Küche war für Dilara schon immer ein magischer Anziehungspunkt; als Nesthäkchen mit vier Geschwistern drehte sich schon im Familienhaushalt immer alles um den heiligen Ort des Zusammenseins beim Essen, Kochen, Hausaufgaben machen, Malen, Diskutieren, Entscheidungen verkünden. Auch in ihrer WG während des Studiums kreuzten sich in der Küche sämtliche Lebenswege. Die Webdesignerin entschied deshalb, dass es an der Zeit wäre, diesem Altar des Essens und der Entscheidungen auch im Internet ein bisschen mehr Leben einzuhauchen. Los geht’s.

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