Kleine Küchen planen: diese 6 Punkte sollten Sie beachten

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Inspiration für wunderschöne Küchenräume findet sich überall. Wehe dem aber, der kleine Küchen planen muss, weil die Raumbeschaffenheit es nicht anders zulässt: viele Küchen wirken erst in stattlicher Größe und Farbauswahl. Wer eine kleine Küche plant, muss strenger auf die Anordnung seiner Schränke und Platz für seine Küchenarbeiten achten. Der muss gegebenenfalls auch verzichten. Oder sich mal was trauen. Wir haben kleine Küchenraum-Planungen hochwertiger Studios zusammengetragen, die ihre Liebe zu Design und Funktionalität gekonnt auf wenigen Quadratmetern umsetzen.

Die Situation auf dem deutschen Wohnungsmarkt ist angespannt – das wirkt sich auch auf die Planung immer kleinerer Küchenzeilen aus. Der Zuzug von allen Seiten in deutsche Großstädte hält an, Wohnplätze werden knapp, der bemessene Wohnraum schmaler. Mieter müssen in Großstädten wie Hamburg, Berlin oder München mit weniger Quadratmetern auskommen; das gilt nicht nur für persönliche Rückzugsräume wie Arbeits- oder Gästezimmer, sondern auch für Hauswirtschaftsraum, Vorratskammer oder Essbereich. Ob die Küche offen in den Wohnraum integriert werden soll, stellt sich da als Frage gar nicht erst: oft finden Mieter einen Wohnbereich mit angrenzender Küchenzeile vor, der den sparsam flankierten Platz für Küchenschränke und Kochgeräte vorgibt und nicht viel Fantasie für eine eigene Küchenplanung lässt.

Wenn Sie dennoch selbst aktiv werden und eine kleine Küche planen möchten, helfen Ihnen unsere Tipps und Fotos dabei, mit einer strukturierten Vorgehensweise alle Kochutensilien auf engstem Raum zu arrangieren und dabei eine raumdominierende Ästhetik zu schaffen.

Kleine Küchen planen zu lassen, ist eine Kunst. Ein anspruchsvolles Studio kann aus einer unbedeutenden Küchenzeile viel Ästhetik und Stauraum herausholen. (Foto: Dross & Schaffer München Ost)
Kleine Küchen planen zu lassen, ist eine Kunst. Ein anspruchsvolles Studio kann aus einer unbedeutenden Küchenzeile viel Ästhetik und Stauraum herausholen. (Foto: Dross & Schaffer München Ost)

1) Einheitlichkeit: einen cleanen, unifarbenen Look für kleine Küchen planen

Konzentrieren Sie sich für die Planung einer kleinen Küchenzeile auf eine, maximal zwei Farben, auch wenn Sie es ansonsten gerne bunt mögen. Je ruhiger und „cleaner“ der Look Ihrer Küchenzeile ausfällt, desto besser können Sie das Design der Raumumgebung darauf abstimmen – und individuelle Akzente mit Accessoires setzen.

Ein gleichmäßiges Aussehen ist übrigens nicht nur mit hellen Farben zu erzielen, sondern kann durchaus auch in Schwarz und Graphit aufeinander abgestimmt sein. Wählen Sie Ihre Küche hingegen in einer Unifarbe wie Rot, Gelb oder Grün, müssen Sie bei der Möbelwahl im Wohnraum auf diese Farbe wieder eingehen.

Zwei, maximal drei Farben sollten hinzugezogen werden, wenn Sie kleine Küchen planen. Geschlossene Oberschränke und grifflose Zeilen ergeben zusätzlich ein ruhiges und harmonisches Bild. (Foto: Erwin Bucher Küchen)
Zwei, maximal drei Farben sollten hinzugezogen werden, wenn Sie kleine Küchen planen. Geschlossene Oberschränke und grifflose Zeilen ergeben zusätzlich ein ruhiges und harmonisches Bild. (Foto: Erwin Bucher Küchen)

2) Holz beruhigt, Metallic setzt Glam-Effekte

Große Show auf kleinstem Raum! Wählen Sie, wenn Sie eine kleine Küche planen, bitte nicht automatisch pflegeleichte Schichtstoffe aus, die kaum auffallen. Nutzen Sie die wenigen Meter Küchenzeile für Glam-Effekte: mit Küchenfronten in Metallic-Tönen, beispielsweise Kupfer oder Cortenstahl, setzen Sie Akzente im Wohnraumdesign. Was in einer großen Küche zuviel des Guten sein kann, brilliert im Kleinformat mit Stil. Beruhigend dazu wirken warme Holztöne mit gleichmäßigem Texturverlauf.

Kleine Küchen müssen entgegen aller Annahmen nicht nur in zurückhaltenden Tönen konzipiert werden. Setzen Sie auf kühle Metallic-Effekte und warmes Holz! (Foto: Lang Küchen & Accessoires)
Kleine Küchen müssen entgegen aller Annahmen nicht nur in zurückhaltenden Tönen konzipiert werden. Setzen Sie auf kühle Metallic-Effekte und warmes Holz! (Foto: Lang Küchen & Accessoires)

3) Keine geschlossene Schrankwand für kleine Küchen planen

Natürlich müssen Sie in einer kleinen Küche jeden Quadratzentimeter nutzen, der sich Ihnen an verfügbarer Schrankfläche bietet. Das sollte allerdings niemals geschlossen erfolgen. Eine komplette Schrankwand-Nische wird, insofern sie nicht flächenbündig mit der Wandzeile abschließt, stets drückend und raumeinnehmend wirken.

Arbeiten Sie stattdessen mit versetzt angeordneten Oberschränken, offenen Regalen und Stauraumnischen. Letztere können durchaus auch mal frei von Accessoires bleiben. Nicht jeder (sichtbare) Winkel darf gefüllt sein, sonst wirkt die Küche schnell vollgestellt.

Weitere Stauraum-Alternativen sind beispielsweise Hochschränke, die bis unter die Decke gebaut werden und so auch Platz für selten gebrauchte Küchengegenstände (Beispiel: Plätzchenausstecher, Bräter usw.) bieten. Ebenso denkbar ist ein offener Schrank als Raumtrenner, der von Küchen- und Wohnraum gleichermaßen genutzt werden kann.

Kombinieren Sie Hochschrank und einzelne Oberregale, um eine kleine Küche nicht zu wuchtig wirken zu lassen. Der zusätzliche Beinausschnitt an der Küchenbar verleiht diesem Modell Leichtigkeit. (Foto: Dross Ingolstadt)
Kombinieren Sie Hochschrank und einzelne Oberregale, um eine kleine Küche nicht zu wuchtig wirken zu lassen. Der zusätzliche Beinausschnitt an der Küchenbar verleiht diesem Modell Leichtigkeit. (Foto: Dross Ingolstadt)

4) Verzichten Sie auf den Esstisch: setzen Sie auf eine Küchenbar

Der Esstisch ist ein geselliger Treffpunkt und ersetzt speziell in kleinen Wohnungen oft den Gang zum Wohnbereich, wenn Gäste zu Besuch sind. Wer allerdings nur selten Freunde empfängt und die Küche eher für kleine Mahlzeiten nutzt, sollte auf den großen Esstisch verzichten und stattdessen auf eine Kücheninsel setzen. Diese verschafft nicht nur zusätzlichen Arbeitsplatz, sondern kann auch mit einer auskragenden Arbeitsplatte versehen werden. Hieran lässt es sich wunderbar frühstücken; und die Barhocker sehen überdies modern aus und sind schnell aus dem Weg geräumt.

Eine kleine Küche ist mit einer zusätzlichen Kochinsel und Bar-Funktion besser ausgestattet als mit einem raumeinnehmenden Esstisch. (Foto: Jonas küchen kultur köln)
Eine kleine Küche ist mit einer zusätzlichen Kochinsel und Bar-Funktion besser ausgestattet als mit einem raumeinnehmenden Esstisch. (Foto: Jonas küchen kultur köln)

5) Kleine Küchen planen mit Funktionsnischen und Wandpaneelen

Sieht aus wie eine geschlossene Küchenwand, macht sich aber viel nützlicher im Küchenalltag: wer sich von Küchenherstellern wie bulthaup eine Funktionspaneele oberhalb der Küchenzeile einbauen lässt, kann dort Kräutertöpfe und Küchenutensilien einhängen, die somit zügig griffbereit sind zum Arbeiten. Die Multifunktionsnische lässt sich zusätzlich ausklappen und bietet ein Brotschneidebrett oder einen Messerblock im Überblick.

Ebenso verdient macht sich der Pocketschrank in der Planung kleiner Küchen: der „Schrank im Schrank“ bietet eine zusätzliche Abstellfläche für Kleingeräte oder auch Arbeitsfläche für Kochvorgänge, die nach dem Schließen der Schranktür optisch rasch wieder verschwindet.

Funktionale Wandpaneele eignen sich nicht nur zur Rückwandgestaltung, sondern können auch mit Küchenutensilien behängt werden. Eine geschlossene Multifunktionsbox offeriert übersichtlichen Stauraum. (Foto: KAH Küchen-Atelier Hamburg)
Funktionale Wandpaneele eignen sich nicht nur zur Rückwandgestaltung, sondern können auch mit Küchenutensilien behängt werden. Eine geschlossene Multifunktionsbox offeriert übersichtlichen Stauraum. (Foto: KAH Küchen-Atelier Hamburg)

6) Planen Sie die Küchenzeile seitlich zum Licht

Seitlich einfallendes Licht ist nicht nur gut zum Arbeiten, weil Sie stets sehen, was Sie schneiden und in welchem Frischegrad Ihre Lebensmittel sich befinden. Es vergrößert optisch auch den Küchenabschnitt, weil das hereinfallende Licht Schatten wirft. Die Raumumgebung eines kleinen Appartements profitiert ebenfalls von diesem Lichteinfall.

Wenn Ihre Küchennische sich fernab von Tageslicht in einer Ecke des Raumes befindet, arbeiten Sie stattdessen mit indirekten Lichtquellen: diese lassen sich platzsparend als Strahler unterhalb des Oberschranks und als LED-Band in der Küchenrückwand montieren und werten eine Küchenzeile ungemein in ihrer atmosphärischen Wirkung auf. Setzen Sie auch eine kleine Küchenzeile in Szene, statt sie unauffällig zu integrieren. Das ist wahre Größe!

Eine ungewöhnliche Küchenanordnung, die aber maximalen Stauraum bietet und das Licht weit in den Raum vordringen lässt. (Foto: Lang Küchen & Accessoires)
Eine ungewöhnliche Küchenanordnung, die aber maximalen Stauraum bietet und das Licht weit in den Raum vordringen lässt. (Foto: Lang Küchen & Accessoires)

>> Lassen Sie sich bei ausgesuchten Küchenpartnern in Ihrer Umgebung zu Ihrer Raumsituation beraten, wenn Sie kleine Küchen planen möchten. Küchenstudios nach Postleitzahl sortiert finden Sie hier.

Dilara Suzuka
Dilara Suzuka
Die Küche war für Dilara schon immer ein magischer Anziehungspunkt; als Nesthäkchen mit vier Geschwistern drehte sich schon im Familienhaushalt immer alles um den heiligen Ort des Zusammenseins beim Essen, Kochen, Hausaufgaben machen, Malen, Diskutieren, Entscheidungen verkünden. Auch in ihrer WG während des Studiums kreuzten sich in der Küche sämtliche Lebenswege. Die Webdesignerin entschied deshalb, dass es an der Zeit wäre, diesem Altar des Essens und der Entscheidungen auch im Internet ein bisschen mehr Leben einzuhauchen. Los geht’s.

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