Die IFA 2018: 4 Trends für die Küchengeräte von morgen

HomeMesseneuheitenDie IFA 2018: 4 Trends für die Küchengeräte von morgen

Miele, Siemens, Liebherr und Bosch: alle namhaften deutschen Küchengerätehersteller waren mit gigantischen Messeständen – man möchte fast sagen, Messestädten – auf der diesjährigen IFA 2018 in Berlin vertreten. Und sie alle eint ein gewisser Hang zur Konformität. Was der eine als „Neuheit“ platziert, ist bei dem anderen die „Weltpremiere“. Das Produkt bleibt gleich.

Neben den auffälligen Übereinstimmungen haben wir auf der Suche nach Trends für die Küchengeräte von morgen auch zwischen den Zeilen gelesen. Erfahren Sie hier, welche vier Trends wir auf der IFA 2018 für das kommende elektronische Küchenjahr ausfindig machen konnten.

Trend auf der IFA 2018: 1) Remote control – die Kontrolle abgeben

Ein großes Stichwort auf der IFA 2018 lautet: remote control. Was früher aus dem Englischen übersetzt einfach „Fernbedienung“ bedeutete, bezieht sich längst auf das eigene Smartphone. Und soll dafür sorgen, dass der Kunde künftig nahezu alle Vorgänge in Haus und Küche von der Ferne steuern kann. Kochen, Einkaufslisten erstellen, Geschirrspülmaschine anschalten oder den Kühlschrankinhalt online ordern benötigt bald nicht viel mehr als einen Griff zum Smartphone. Ist das noch konvenient – oder schon die Automatisierung des Alltags?

Aus der Ferne etwas per Knopfdruck anzuordnen, bedeutet durchaus nämlich auch, einen Teil der Vor-Ort-Kontrolle abzugeben – an das Smart Home. Alle großen deutschen Gerätehersteller, darunter Miele, Bosch, Siemens und Liebherr, lassen ihre Elektrogeräte in der Küche einen Großteil der Arbeit von selbst erledigen, miteinander kommunizieren und auf Wunsch auch automatisch starten. Es ist auffällig, wie sich das Smart Home von einer aufregenden Spielerei zu einem normalen Begleiter im Alltag entwickelt hat.

"Remote Control" als großes Schlagwort auf der IFA 2018: sei es via Sprachsteuerung über Amazon Alexa und Google Home, oder über Smartphone, Navigationssystem und Apple Watch. (Foto: Susanne Scheffer)
„Remote Control“ als großes Schlagwort auf der IFA 2018: sei es via Sprachsteuerung über Amazon Alexa und Google Home, oder über Smartphone, Navigationssystem und Apple Watch. (Foto: Küchen&Design Magazin)

Natürlich haben die großen Elektrogerätehersteller nicht den gesamten Ablauf in der Küche ihrer Kunden in der Hand. Das hätten sie aber gern – und strengen dafür Kooperationen nach allen Seiten hin an, um die Nutzung ihrer Geräte für den Kunden effektiver und auch komfortabler zu gestalten. Was bringt auch sonst die Inventarliste des Kühlschranks, wenn dieser nicht gleich die fehlenden Zutaten nachbestellen kann?

Das ist praktisch, bequem – und macht den Kunden ungleich immer gläserner. Der künftige Nutzer des Smart Homes muss entscheiden, inwiefern er wem seine Daten zugänglich machen will. Das gilt dann nämlich nicht nur für die Hersteller selbst, sondern auch für deren Kooperationspartner. Erstaunlich oft sind das Start-Ups, deren Kooperation mit den Konzernen ein wichtiges Sprungbrett zu mehr Kundendaten und damit individuelleren Angeboten sein kann.

Bosch und Siemens arbeiten beispielsweise eng mit dem Start-Up Kitchen Stories zusammen, um auf den Nutzer zugeschnittene Rezepte zu erstellen, die an den Backofen weitergeleitet werden können. Diese berücksichtigen auch Unverträglichkeiten, Vorlieben und Animositäten. Wer den Kühlschrank auffüllen möchte, bestellt dies automatisch bei den Bosch-Partnern Hello Fresh, Amazon Fresh, Simply Yummy oder Bringmeister. Geschirrspültabs werden über OTTO nachgeordert. Und wer den Weg zum nächsten Einkauf lieber selbst erledigen will, kann dies demnächst über die Siemens-Audi-Schnittstelle via „drive2go“ tun, die im Auto-Navigationssystem den Weg zum besten Händler vorgibt.

Liebherr wiederum setzt für die Auffüllung seiner Kühlschränke dank SmartDevice-Technologie auf Amazon Alexa, was sich über die Sprachsteuerung bequem handhaben lässt. Auch Miele setzt auf Amazons bekanntes Device, um die Abläufe des Dialoggarers zu koordinieren. Mit dem Start-Up „M Chef“ geht Miele eine weitere Kooperation ein, um die Essenswünsche der Kunden abzufragen und zu erfüllen.

Miele hat es, Siemens Hausgeräte auch – und V-ZUG hat es sogar schon auf der EuroCucina im April 2018 vorgestellt. Das Induktionskochfeld, das ohne vorgezeichnete Abstellflächen auskommt und dank einer Vielzahl an kleinen Induktionsspulen unter der Glaskeramik den Topf immer da erkennt, wo er abgestellt wird. Auch bekannt als: DIE Neuheit auf der IFA 2018.

Besonderer Clou: werden die Kochutensilien über die Oberfläche des Kochfeldes verschoben, wandert die voreingestellte Temperaturanzeige mit. Dem Kunden soll so größtmögliche Flexibilität beim Kochen entgegengebracht werden. Gleichzeitig sieht das Induktionskochfeld eleganter und puristischer aus denn je. Vollkommen schwarz taucht es im abgeschalteten Modus nahezu nahtlos in die Küchenarbeitsplatte ein.

Miele präsentiert die Neuheit im Sortiment unter dem Namen „Vollflächen-Induktionskocheld“. Siemens tauft es „freeInduction Plus“ und V-ZUG macht den Namen zum Programm unter „V-ZUG FullFlex“. Bei allen drei Herstellern können bis zu sechs Töpfe gleichzeitig über das Kochfeld bewegt werden.

Miele präsentiert mit der PowerDisk und dem System AutoDos ein Gadget für die Geschirrspülmaschine, die in das bestehende Miele-Modell G 7000 eingesetzt werden kann und für eine automatische Dosierung des Geschirrspülpulvers gleichmäßig während des Spülvorgangs sorgt. Dabei misst die PowerDisk auch den Beladungszustand der Maschine sowie deren Verschmutzungsgrad und dosiert das Pulver dementsprechend.

Siemens setzt mit der FrenchDoor Kühl-Gefrierkombination auf ein modern designtes Gerät mit Doppeltür. Dessen Innenraum bietet 25% mehr Lagerfläche als vergleichbare Multidoor-Geräte. Dank spezieller Klimazonen für empfindliche Lebensmittel, die in zwei Boxen voneinander getrennt elektronisch gesteuert werden können, halten sich sensitive Produkte wie Fisch, Obst und Gemüse bis zu dreimal länger frisch.

Bosch konzentriert sich auf der IFA 2018 auf ein hochwertiges Premium-Design. Die Bosch accent line carbon black setzt mit spiegelnden schwarzen Glasfronten, eloxierten schwarzen Bedienelementen und Griffen und einem getönten Touchdisplay auf ein einheitliches, puristisches Erscheinungsbild – bei gewohnter Bosch-Funktionalität.

Ein weiteres Komfortelement wird dem Kunden durch das Bosch Dosiersystem i-DOS geboten. Das System im neuen Bosch-Waschtrockner ermöglicht die automatische Programmierung von Waschpulver während mehrerer Waschvorgänge. Das erspart dem Kunden nicht nur Zeit, sondern schont dank der präzisen Dosierung auch die Umwelt.

Die Miele PowerDisk mit dem automatischen Dosiersystem AutoDos feierte auf der IFA 2018 Weltpremiere. Solche und andere technologischen Neuheiten sorgen für den Fortschritt im Kleinen - zum Komfort des Kunden. (Foto: Susanne Scheffer)
Die Miele PowerDisk mit dem automatischen Dosiersystem AutoDos feierte auf der IFA 2018 Weltpremiere. Solche und andere technologischen Neuheiten sorgen für den Fortschritt im Kleinen – zum Komfort des Kunden. (Foto: Küchen&Design Magazin

Wenden Sie sich an einen Küchenpartner in Ihrer Umgebung, um sich vor Ort über die Einsatzmöglichkeiten der neuen technologischen Geräte von Miele, Bosch, Siemens und Liebherr zu informieren.

Wer einen Überblick über die genauen Geräteneuheiten der vier großen Gerätehersteller erlangen möchte, liest in diesem Artikel weiter.

Susanne Maerzke
Susanne Maerzke
Kochen ist Lebensfreude, Zeit mit Freunden, Belohnung, Versöhnung, Hobby und Genuss. Auch unsere Redakteurin sieht die Küche als das Herzstück der Wohnung – schließlich endet jede gute Party zurecht in der Küche neben den letzten Käsehäppchen und einem Glas Wein. Es lohnt sich also definitiv, sein Augenmerk auf die Ausstattung der Küche zu richten und mal bei den neuesten Trends, Geräten und Designern nachzuhaken: auch als Gesprächsgrundlage für die nächste Feier.

Weiterführende Artikel

None found