Bauhaus-Edition von Rosenthal: eine Hommage an die Geometrie

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2019 steht ganz im Zeichen von 100 Jahren Bauhaus. Eine verblüffende Hommage veröffentlicht nun die renommierte Porzellanfabrik Rosenthal: hier erinnert man mit gleich zwei Geschirrkollektionen an den charakteristischen Bauhaus-Stil. Das hat auch etwas mit der eigenen Firmengeschichte zu tun.

Was haben der klare, geometrische Bauhaus-Stil und die zierlichen Porzellan-Gedecke der Firma Rosenthal miteinander zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel, auf den zweiten dafür umso mehr. Tatsächlich lebt die seit mehr als 130 Jahren existierende Porzellanmanufaktur Rosenthal von Kooperationen mit den unterschiedlichsten Designern ihrer Zeit, die das exklusive Tischgedeck mit zeitlos-modernen Visionen überziehen.

100 Jahre Bauhaus: die Porzellanmanufaktur Rosenthal feiert dies mit zwei neuen Geschirrkollektionen und einer persönlichen Ausstellung zu Ehren Walter Gropius'. (Foto: Rosenthal)
100 Jahre Bauhaus: die Porzellanmanufaktur Rosenthal feiert dies mit zwei neuen Geschirrkollektionen und einer persönlichen Ausstellung zu Ehren Walter Gropius‘. (Foto: Rosenthal)

Das Bauhaus und die Firma Rosenthal: Firmengelände von Walter Gropius entworfen

Es wäre aber zu kurz gedacht, um Walter Gropius, Begründer des legendären Bauhaus-Stils, nur eine Porzellan-Liaison mit dem historischen Rosenthal-Haus nachzusagen. Tatsächlich wurde der Architekt 1963, also viele Jahre nach Schließung des Bauhauses, vielmehr mit der Bitte von Philip Rosenthal konfrontiert, für den Neubau des Produktionswerkes von Rosenthal im fränkischen Ort Selb seine legendären Bauhaus-Visionen zu Papier zu bringen. Zwischen den beiden Männern entstand eine tiefergehende Freundschaft, während aus dem neuen Gebäude des weltbekannten Porzellanherstellers ein revolutionär moderner Industriebau wurde.

Mit Blick auf diese erstaunliche Vorgeschichte, die insofern beeindruckt, als dass das schlanke, zerbrechliche Material Porzellan hier im scharfen Kontrast zum kastigen, funktionalen Bauhaus-Design steht, nun, im Wissen dieser Vorgeschichte ist es kaum mehr verwunderlich, dass das Unternehmen Rosenthal noch heute eine besondere Beziehung zu Walter Gropius und dem Bauhaus-Stil zelebriert – einmal mehr, da 2019 das 100-jährige Bestehen dieser Architekturschule allerortens gefeiert wird.

1963 entwarf Walter Gropius auf Bitten des damaligen Rosenthal-Geschäftsführers den streng geschnittenen, radikal neuen Bau der Porzellanwerke. (Foto: Rosenthal)
1963 entwarf Walter Gropius auf Bitten des damaligen Rosenthal-Geschäftsführers den streng geschnittenen, radikal neuen Bau der Porzellanwerke. (Foto: Rosenthal)

Hommage an Bauhaus mit Ausstellung und 2 neuen Geschirrkollektionen

Rosenthal bekennt sich zu diesem Meilenstein in der Unternehmensgeschichte, die die Firma selbst als „bedeutendes Stück Architektur [der] Designgeschichte in Bayern“ bezeichnet, mit einer Ausstellung zu Ehren Gropius‘, die im Atrium der Porzellanfabrik aufgebaut ist und unter dem Titel „RADIKAL ZEITGEMÄSS“ an die epochale Zäsur erinnern soll, die das Bauhaus begründet hat. Geometrische Formen, eine klare Farbgebung und die funktionale Ausgestaltung des Objekts sind charakteristische Elemente des Bauhaus-Stils, die bis heute Bestand haben.

Diese stilprägenden Bausteine finden sich auch in den beiden Geschirrkollektionen wieder, die Rosenthal zu Ehren von 100 Jahren Bauhaus auflegt und als Jubiläumsartikel anbietet.

TAC 02 von Rosenthal: geometrische Formen, ikonisches Streifen-Design

TAC 02“ ist eine ehrenvolle Reminiszenz an das legendäre TAC 1-Teeservice, das von Walter Gropius selbst gestaltet und 1969 von Rosenthal erstmals auf den Markt gebracht wurde. Analog zum minimalistisch-weißen Teegeschirr mit den kugelrunden Bäuchen und geometrischen Henkeln von damals hat Rosenthal auch TAC 02 in enger Zusammenarbeit mit der Bauhaus-Stiftung in Dessau gestaltet. Die ikonische Form von Teller, Tasse und Teekanne mit den seitlich angebrachten Griffen in Karabiner-Form wurde beibehalten und mit einem einfachen, geometrischen Kreismuster versehen.

Dieses Dekor namens „Stripes“ wurde, um sich vom schneeweißen Vorgänger abzusetzen, aus schwarz durchgefärbtem Porzellan gefertigt und ist mit zarten, kreisrunden Linien aus Puderplatin versehen, die einen hochwertigen Kontrast zur durchgängig schwarzen Innenwand bilden. Die Kollektion ist als „Limited Edition“ ab Mitte April erhältlich.

Die von Gropius selbst entworfene Teegeschirr-Kollektion TAC wird mit dem Service TAC 02 in legendärer Form aufgegriffen und mit schwarz durchgefärbtem Porzellan geformt. (Foto: Rosenthal)
Die von Gropius selbst entworfene Teegeschirr-Kollektion TAC wird mit dem Service TAC 02 in legendärer Form aufgegriffen und mit schwarz durchgefärbtem Porzellan geformt. (Foto: Rosenthal)

Stripes 2.0 von Rosenthal: Geschirr, das an Betonfassaden erinnert

Eine zweite Kollektion von Rosenthal zu Ehren des 100. Bauhaus-Geburtstags ist die Edition „Stripes 2.0“ und nimmt Anklang an die brutalistische Fassadengestaltung in Beton, für die die minimalistische Bauhaus-Architektur ebenfalls bekannt ist. Auf den flachen Tellern sind scharf geometrisch gezeichnete Formen in blassen Schwarz-Weiß-Schraffuren gehalten und würdigen somit die Gestaltung der eigenen Porzellanfabrik-Fassade durch Gropius.

Analog zu den von Bauhaus inspirierten Farben für die Innengestaltung des Werksgebäudes, das mit hellblauen Kacheln, roten Geländern und weiße getünchter Decke versehen wurde, sind in der Kollektion „Stripes 2.0“ auch entsprechende Platzteller, Terrinen, Schüsseln, Saucieren, Milchkännchen, Tassen, Schalen und Teekannen in weißgrauem, rotem oder anthrazitfarbigem Dekor erhältlich.

"Stripes 2.0" von Rosenthal ist eine Hommage an die geometrischen Formen des Bauhaus-Stil und dessen Vorliebe für Beton. In diesem Muster sind ikonische Teller erhältlich. (Foto: Rosenthal)
„Stripes 2.0“ von Rosenthal ist eine Hommage an die geometrischen Formen des Bauhaus-Stil und dessen Vorliebe für Beton. In diesem Muster sind ikonische Teller erhältlich. (Foto: Rosenthal)

Ausstellung für Bauhaus von Rosenthal: Start 6. April 2019

Wer sich selbst vom neu aufgelegten Bauhaus-Jubiläumsgeschirr und dem analog flankierenden Bauhaus-Werksgebäude der Rosenthal-Fabrik überzeugen möchte, kann die Ausstellung zu 100 Jahren Bauhaus ab dem 6. April 2019 immer samstags – oder auf Anfrage – kostenlos besuchen. Dort entdeckt man neben dem hochwertigen und teuren Porzellan auch weitere Gimmicks im Bauhaus-Stil zu Ehren des Gründers: von Radiergummi über Notizblock bis Blütenhonig ist ganz Rosenthal im Bauhausfieber.

Die Ausstellung zu Rosenthal x Bauhaus kann ab dem 6. April 2019 jeden Samstag von 10-16 Uhr in den Rosenthal-Werken in Selb besichtigt werden. (Foto: Rosenthal)
Die Ausstellung zu Rosenthal x Bauhaus kann ab dem 6. April 2019 jeden Samstag von 10-16 Uhr in den Rosenthal-Werken in Selb besichtigt werden. (Foto: Rosenthal)

Mehr Informationen zu Rosenthal x Bauhaus erhalten Sie auf der offiziellen Firmenseite.

Susanne Maerzke
Susanne Maerzke
Kochen ist Lebensfreude, Zeit mit Freunden, Belohnung, Versöhnung, Hobby und Genuss. Auch unsere Redakteurin sieht die Küche als das Herzstück der Wohnung – schließlich endet jede gute Party zurecht in der Küche neben den letzten Käsehäppchen und einem Glas Wein. Es lohnt sich also definitiv, sein Augenmerk auf die Ausstattung der Küche zu richten und mal bei den neuesten Trends, Geräten und Designern nachzuhaken: auch als Gesprächsgrundlage für die nächste Feier.

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